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Politik ist ein bisschen wie das Essen, oder nicht?

Ihr findet es ist gewagt, wenn ich Politik und Essen vergleiche? Vielleicht lest Ihr einfach mal, was ich zum Thema Politik, Essen, Kochen und genießen so im Kopf habe, dann erhellt sich das eventuell. Vorausgesetzt ich bin in der Lage mich klar und verständlich auszudrücken. Was mir ja nicht immer ganz leicht fällt.

Essen ist ein Grundbedürfnis, da beißt die Maus keinen Faden ab. Völlig unbeeinflussbar meldet sich unser vegetatives Nervensystem mit einem Hungergefühl, wenn der Körper Nachschub braucht. In der Regel gehen wir dem Gefühl dann nach. Essen was. Nun denkt bitte nicht, ich vergleiche den Hunger an sich mit der Politik. Weit gefehlt. Ich meine, schön wäre es, wenn man vom unbewussten dazu getrieben würde anzupacken, aber dem ist ja bekanntlich nicht so. Also, zurück zur Nahrungsaufnahme.

Wenn wir nun mal wegrücken von der alltäglichen Zufuhr von Eiweiß, Kohlehydraten und Nährstoffen, sondern hingehen zu dem Wort Appetit, dann lässt sich der Bogen etwas leichter spannen. Denken wir uns mal die Situation, dass man Heißhunger auf ein Steak mit Pommes und leckeren Champignons hat. Also, ich will nun nicht von meiner Mutter anfangen, aber die hatte auf ihre unkonventionelle Art und Weise ein Steak… äh.. puh… ich hab Hunger jetzt. Egal, also Ihr versteht das Bild, was ich zeichne. Jedenfalls hat man nun zwei Optionen wenn der Hunger einen packt. Option eins ist, ich gehe in ein Steakhouse. Serviert wird dort gepfeffertes Steak, zu eben solchen Preisen. Also, weder Preis noch Fleisch reißen mich um. Ich bin also unzufrieden. vielleicht war die Kellnerin oder der Kellner auch noch gereizt und hatte wenig Ambitionen “Mitarbeiter des Monats” zu werden. Rundum enttäuscht gehe ich also nach Hause.

Jetzt kommt der erste Vergleich mit der Politik. Gewählt habe ich Partei XY. Bekommen habe ich allerdings nicht das, was im Wahlprogramm versprochen wurde, denn oftmals müssen nach Koalitionsverhandlungen teils doofe Kompromisse gemacht werden. Kurzum, irgendwie kommt zuviel Pfeffer auf mein Steak. Der Name klang gut, Resultat war blöd. Was nun?

Richtig. Ich gehe, wenn ich das nächste mal Hunger auf ein schönes Steak bekomme, in ein anderes Restaurant. Hm, warum denke ich jetzt wieder an meine Mutter? Wahrscheinlich, weil sie in meinen Augen das beste Steak… aber lassen wir das. Ich wähle auch in diesem Restaurant das Gericht meiner Wahl. Wieder die selbe Leier, irgendwie schmeckt es nicht so, wie ich es erwartet hatte. Vielleicht schmeckt es ein wenig besser, und ich sollte bei einem zweiten Besuch ein anderes Gericht wählen?

Na, so langsam merkt ihr was ich zu sagen versuche, oder? Ich kann in begrenztem Rahmen irgendwie ein wenig was abändern und  mich entscheiden. Aber letztlich muss ich das essen, was man mir vorsetzt. Nun bin ich wieder bei meiner Mutter, die mich nicht nur kochen (also für den Hausgebrauch) lehrte, sondern auch vieles über das Miteinander von uns Menschen. Was werde ich also tun? Korrekt, ich suche mit einen Schlachter des Vertrauens, der ein gut abgehangenes leicht angerautes Stück Fleisch hängen hat und werde ihn bitten mit eine Scheibe abzuschneiden, damit ich mich anschließend mit Pilzen und Schalotten bewaffnet in meine mittelalterliche (um die 1960er) Küche verkrümel um mir DAS Essen zu bruzzeln, welches ich haben möchte.

Irgendwie kommt mir unsere Gesellschaft ein wenig so vor wie ich es beschrieben habe. Unsere Geschmacksnerven stumpfen ein wenig ab. Schmeckt mir A nicht, dann wähle ich B, oder ich streike völlig und stumpfe ab und Essen wird zum reinen Selbstzweck der Lebenserhaltung. Mit Qualität hat das dann allerdings wenig zu tun. Meine Metapher sollte nun klar sein. Wenn ich gut Leben will, dann kann man zeitweise mal einfach so das Wählen, was einem vorgesetzt wird, aber ein gutes und erfülltes Leben kann ich doch nur für mich erreichen, wenn ich selber ein Stück weit mitmische.

Ja, Politik ist scheiße. Das sagen viele und ich glaube denen auch ein Stück weit. Aber die Politik ist nicht scheiße, weil die Politiker doof sind, sondern weil ich zu faul, oder zu bequem bin mir selbst mein Salz mitzubringen, oder mich einzumischen. Meine Meinung ist was wert. Unsere Demokratie lebt von Menschen, die den anderen ein paar Zutaten in die Suppe hauen. Gut, man kann sie auch versalzen, aber aus Fehlern wird man bekanntlich klug.

Wer hindert uns denn daran uns einzumischen? Mitzumachen? Einer Partei beizutreten und unsere Stimme zu erheben? Gemeinsam für eine bessere Zukunft, für ein Leben was schmeckt?

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Meine Meinung zur Politik

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